Materialeigenschaften

 

1. Allgemeiner Hinweis zur Natur des Produktes

Mosaik ist ein handwerklich gefertigtes und teilweise natürliches Produkt. Eine absolute Gleichmäßigkeit in Farbe, Form, Oberfläche und Struktur ist technisch und ästhetisch weder möglich noch gewollt. Jede Mosaikstein ist ein Unikat – leichte Abweichungen sind daher Merkmale der Authentizität, nicht Mängel. Die Herstellung erfolgt chargenweise, daher kann es zu produktionstechnischen Abweichungen zwischen einzelnen Lieferungen kommen.

2. Chargenabhängigkeit und Nachbestellungen

Da Mosaike in Chargen gefertigt werden, kann bei Nachbestellungen nicht garantiert werden, dass Tonalität, Farbverlauf, Oberflächenstruktur, Netzträger oder Steingröße exakt der Erstlieferung entsprechen.

Wichtiger Hinweis:
Wir empfehlen daher, bei der ersten Bestellung eine ausreichende Übermenge (inkl. Verschnitt & Ersatz) zu bestellen. Nur so können Sie spätere Farbabweichungen bei Nachbestellungen vermeiden.

3. Farbigkeit, Glanz und Reflexionen

Die Farbe der Mosaiksteine ist niemals vollständig gleichmäßig oder homogen. Die Farbanordnung hängt vom Brandvorgang, dem Material (z. B. Glas, Naturstein, Keramik) und der Lichteinstrahlung ab.
Besonderheiten bei Glasmosaik:
- Glasmosaik in z. B. Weiß oder Schwarz kann – je nach Charge – einen grünlichen, lilafarbenen oder anderen Schimmer aufweisen.
- Dies ist kein Mangel, sondern eine charakteristische Eigenschaft des Materials und hängt unter anderem vom Lichteinfall, Betrachtungswinkel sowie von der rückseitigen Verklebung ab.
- Auch Unterschiede im Glanzgrad oder ein leicht metallischer Effekt sind materialbedingt.

4. Produktionsbedingte Abweichungen und Toleranzen

Je nach Format, Material und Verarbeitung sind folgende Toleranzen technisch bedingt:
- Maßabweichungen bei Mosaikmatten (z. B. 300 × 300 mm ± bis zu 3 %)
- Steingröße kann je nach Charge variieren (z. B. 25 × 25 mm ± ca. 0,5 mm)
- Plattenstärke kann zwischen ca. 5,5 mm und 6,5 mm schwanken
- Fugenbreiten können leicht variieren, da sich das Netz beim Verlegen im Kleberbett entspannt
- Farbunterschiede innerhalb eines Bogens oder zwischen Matten sind gewollte und charakteristische Effekte der Mosaikgestaltung

Diese Toleranzen stellen keinen Mangel dar, sondern entsprechen dem Stand der Technik und dem Charakter des Produkts.

5. Unregelmäßigkeiten, Riefen, Kantenbruch

- Kantenbruch (kleine Absplitterungen an Ecken und Kanten), fingernagelbreite Riefen, Oberflächenunregelmäßigkeiten oder leichte Form- und Maßabweichungen sind typische Merkmale des Materials und kein Grund zur Reklamation.
- Bis zu 5 % beschädigte Steine pro m² (Bruch, Kratzer, Abplatzungen) gelten als branchenüblich und sind ebenfalls kein Reklamationsgrund.
- Selbst bei größter Sorgfalt in Herstellung und Versand ist es technisch nicht möglich, jede Mosaikmatte fehlerfrei auszuliefern.

6. Prüfungspflicht und Verarbeitung

Vor der Verlegung ist jede Matte von vorne und hinten auf Defekte oder Verunreinigungen zu prüfen.
Beschädigte Steine sind zu entnehmen und mit einwandfreien Steinen aus dem Verschnitt zu ersetzen.
Verlegeregeln:
- Trockenlayout (Verlegeprobe) ist Pflicht!
- Alle Mosaike müssen vor der Verlegung trocken ausgelegt werden, um:
- Farben
- Musterverlauf
- Fugenbild
- eventuelle Maß- oder Farbdifferenzen
zu prüfen.
- Bei erkennbaren Abweichungen darf das Material nicht verarbeitet werden. Eine Verlegung trotz sichtbarer Mängel schließt Gewährleistungsansprüche aus.
- Nach der Verlegung können durch Spannungen einzelne Steine erneut reißen – dies ist eine typische Eigenschaft von Mosaiken und kein versteckter Mangel.

7. Fugenbild und optische Erscheinung

- Jeder Stein ist ein Unikat. Abstände und Fugenbreiten variieren leicht.
- Unregelmäßigkeiten im Fugenbild sind keine Verlegefehler, sondern ein bewusstes Gestaltungselement bei Mosaik.
- Besonders bei transparentem Mosaik kann das Netz durchscheinen – dies ist produktbedingt und nicht zu vermeiden.
- Bei weißen Mosaiken in Kombination mit weißer Fugenmasse kann es zu optischen Täuschungen kommen (z. B. scheinbar „fleckige“ Wirkung, Schattenbildung).
Dies hängt von Lichtquelle, Betrachtungswinkel und Untergrundfarbe ab – nicht vom Produkt selbst.

8. Verklebung – Netz- und Folienverklebung

Für Mosaike mit rückseitiger Folie oder Netzverklebung (z. B. PU-Folie, PET-Folie) ist die Verwendung eines geeigneten Reaktionsharzklebers auf Epoxidharzbasis zwingend erforderlich.
Beispiel: Mapei Kerapoxy.

- Zementhaltige Untergründe oder Kleber dürfen nicht verwendet werden, da diese mit der Folie oder dem Glas chemisch reagieren können.
- Folge: irreversible Trübung („Milchigkeit“) der Glasoberfläche – kein Gewährleistungsanspruch bei unsachgemäßer Verarbeitung.

9. Besondere Hinweise für Schwimmbadmosaik / Poolmosaik

- Für Unterwasserbereiche darf ausschließlich papierverklebtes Glasmosaik (Vorderseite) verwendet werden.
- Rückseitige Netzverklebung führt zu bis zu 50 % geringerer Haftung. Die Netzverklebung kann bei Wasserkontakt undichte Stellen erzeugen.
- Bei transparentem Mosaik kann das Netz bei rückseitiger Verklebung sichtbar sein – dies ist bei Papierverklebung ausgeschlossen.
- Der Untergrund muss in jedem Fall weiß, glatt und eben sein, um optisch saubere Ergebnisse zu erzielen.

10. Musterbestellung

- Mosaikmuster werden in ca. 6 × 10 cm geliefert und dienen zur Orientierung.
- Ein Muster entspricht nicht zwangsläufig der späteren Liefercharge – dies ist chargenbedingt.
- Muster sind vom Umtausch ausgeschlossen.

11. Zusammenfassung: Was ist kein Mangel?

Folgende Eigenschaften gelten nicht als Mangel, sondern als produktionsbedingte und materialtypische Merkmale:
- Farb- und Tonalitätsabweichungen zwischen Chargen
- Leichte Maß-, Fugen- und Steingrößenabweichungen (± 3 %)
- Kantenbruch, Riefen, Oberflächenunregelmäßigkeiten bis 5 %
- Sichtbares Netz bei transparentem Mosaik
- Glanzunterschiede oder Farbschimmer durch Licht, Charge, Betrachtungswinkel
- Veränderte Optik bei weißem Mosaik + weißer Fugenmasse
- Spannungsrisse nach dem Verfugen